Gruppenreisen in die Lausitz
Willkommen im Land der Osterreiter und der Sorben, wo das kleinste Mittelgebirge Europas entdeckt werden will, wo man auf geschichtsträchtigen Pfaden durch Bautzen und Görlitz wandelt und den Gaumen mit „Senf“ und „Gebirgsbränden“ kitzelt. Hier, wo man das R „quirlt und rullt“ und sich noch Zeit nimmt, kann man althergebrachtes Handwerk wie das Herstellen von blauen Töpfen, das Weben von edlen Tüchern und das Falten leuchtender Herrnhuter Sterne hautnah erleben. Wir zeigen Ihnen bei einer Tagesfahrt die Heimatstadt Lessings, besuchen die Schwestern im Kloster in Ostritz und schauen mit Ihnen vom Löbauer Turm ins Land des „6-Städte-Bundes“. Zwischen blumenüberquellenden Vorgärten und Umgebindehäusern freut sich der Kokosweber auf neugierige Gäste, die Schmalspurbahn fährt derweil unter Dampf von Zittau nach Oybin, in Görlitz erklingt die Orgelmusik Punkt 12, und kulinarische Genüsse wie das „Sorbische Hochzeitsmenü“ oder „Stupperle“ setzen den i-Punkt auf jede Gruppenreise in die Oberlausitz. Interesse geweckt? Dann nichts wie los!
Reisetipps für Ihre Gruppenreise in die Lausitz & das Zittauer Gebirge
Für Kenner gehört Görlitz zweifelsfrei zu den schönsten und interessantesten Städten Deutschlands. Überzeugen Sie sich selbst von der einmaligen Architektur und lassen Sie sich in die Grenzmetropole an der Neiße locken! Die malerische Altstadt erkunden Sie am besten auf unterhaltsame Art und Weise. Eine sagenhafte Stadt(ver)führung bringt Gruppen und Vereine auf die Spuren des „Klötzelmönchs“, führt durch die „Verrätergasse“ zum „Flüsterbogen“ und endet beim „Nachtschmied“. Mehr als 4000 denkmalgeschützte und original erhaltene Bauten aus Spätgotik, Renaissance, Barock, Gründerzeit und Jugendstil begegnen dem Besucher, denn schon im Mittelalter war Görlitz eine blühende Handelsstadt.
Aber Görlitz kann mehr – zum Beispiel München, Paris oder New York! Verdrehte Welt? Nein! In „Görliwood“ wird Filmgeschichte geschrieben! Den Beinamen hat sich die Stadt an der Neiße schützen lassen. Über 80 Filme wurden hier bereits aufgezeichnet. Schauspiel-Größen wie Jackie Chan, Jude Law oder Kate Winslet spazierten während der Dreharbeiten übers Pflaster.
Sie sind pflastermüde? Während eines Anspiels der Sonnenorgel können Sie die Seele baumeln lassen. Oder fahren Sie doch hinaus zum Bertsdorfer See?! Alternativ wird beim Besuch der Landskronbrauerei jeder Durst gelöscht!
Willkommen in Bautzen! Die 1000jährige Stadt mit ihrer eindrucksvollen Kulisse ist das Zentrum des Sorbenlandes. Wandeln Sie auf historischen Pfaden die romantische Altstadt und erkunden Sie die Stadt der Türme.
Bautzen wartet unter anderem mit einer reichen kirchlichen Geschichte und zwei Kulturen auf. Entdecken Sie den beeindruckenden Simultandom St. Petri (katholische und evangelische Kirche in einem Haus), die alte Wasserkunst, die Fischerpforte, die Mönchsbastei, die Ortenburg und die unzähligen in den blauen Himmel ragenden Türme. Spüren Sie bei einem Spaziergang durch die engen Straßen und verwinkelten Gassen der Stadt das mittelalterliche Fluidum.
Doch Bautzen hat auch eine andere Geschichte. „Wer Bautzen hört, der denkt an Knast!" So titelte eine Regionalzeitung im Sommer 1999. Der Name „Bautzen“ steht im öffentlichen Bewusstsein wie kein anderer für Unrecht und politische Verfolgung in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und in der DDR. Im Gebäude des ehemaligen "Stasi-Knastes" Bautzen II befindet sich heute die Gedenkstätte Bautzen. Hier wird an die Opfer der beiden Bautzener Gefängnisse erinnert. Die ständige Ausstellung, die sich teilweise noch im Aufbau befindet, dokumentiert die Leiden der Opfer und zeigt die politisch-historischen Zusammenhänge auf. Zu besichtigen sind neben den Ausstellungen u. a. die Arrestzellen, der Isolationstrakt und die Freiganghöfe. Einfach eine Zeitreise der besonderen Art.
Lassen Sie sich in die Welt der Sterne entführen! Herzlich willkommen in Herrnhut. Zentral gelegen zwischen den Städten Löbau und Zittau ist Herrnhut bekannt als der Gründungsort der Herrnhuter Brüdergemeinde und der Produktion der Herrnhuter Sterne. Erfahren Sie bei ihrem Besuch mehr über die Brüdergemeinde, werfen Sie einen Blick in den Brüdersaal und gehen Sie natürlich auf die Spur des berühmten Adventsschmuckes. Herrnhuter Sterne wurden schon Mitte des 19. Jahrhunderts in den Schulen der Brüdergemeinde gebastelt. Heute schmücken Sterne aus Herrnhut in der Advents- und Weihnachtszeit viele Wohnungen, Kirchen, soziale Einrichtungen, aber auch Straßen, Plätze und Schaufenster. Vielleicht erstehen Sie ja ihr eigenes Exemplar an diesem geschichtsträchtigen Ort.
Schlendern Sie doch einmal durch die Stadt der Pfefferküchler – Pulsnitz. Zwischen den schmalen Gassen weht der köstliche Duft der kulinarischen Spezialität durch den Ort. Und garantiert finden auch Sie Ihren Lieblingslebkuchen in einer der Pfefferküchlereien.
Der mittelalterliche Marktplatz mit seinem Brunnen aus Sandstein von 1797 und den Blumenrabatten und Kugelahornbäumen lädt zum Verweilen ein. Erkunden Sie die Stadt zwischen Schwedenstein, Eierberg und Keulenberg. Besuchen Sie die Wehranlange Peufert ode rlassen Sie sich von einem Gästeführer erklären, warum es hier sogar zwei Schlösser gibt!
Am letzten Augustwochenende feiert die Stadt Görlitz, die sich zu Recht als eine der schönsten Deutschlands bezeichnet, das Altstadtfest. Gaukler, Spielleute, historische Stände und ein Rahmenprogramm, das seinesgleichen sucht, lassen das Görlitz vergangener Zeitalter wieder aufleben. Noch bunter und abwechslungsreicher soll es werden, das Fest, welches Görlitz und Zgorzelec verbindet: Das Altstadtfest auf der einen, das Jakuby-Fest auf der anderen Seite der Neiße laden zur grenzenlosen Feier in einer Stadt mit zwei Nationen. Die historische Görlitzer Altstadt verführt mit buntem Treiben u. a. in ein vom Mittelalterverein Castra Vita errichtetes komplettes Ritterlager wie aus dem 13. Jahrhundert!
Schon seit mehreren Jahrhunderten ist es Tradition, dass in der Oberlausitz die Osterreiter am Ostersonntag in Prozessionen die Botschaft von der Auferstehung Christi in die Nachbargemeinde tragen. Die Reiter, festlich gekleidet, singen dazu Lieder. Außerhalb der Ortschaften beten sie den Rosenkranz oder eine Litanei. In ihrer Prozession führen die Osterreiter das Kreuz, Kirchenfahnen und die Statue des auferstandenen Christus mit. Die Pferde sind mit Ostergeschirr und buntbestickten Schleifen liebevoll geschmückt. Wer zum ersten Mal am Osterreiten teilnimmt, trägt ein Myrtenkränzchen. Zum jeweiligen Jubiläum darf sich der Reiter dann mit einer silbernen »25« bzw. goldenen »50« schmücken. In der katholischen Oberlausitz gibt es neun Osterprozessionen, in denen überwiegend Sorben mitreiten. Dass sowohl Sorben wie Deutsche, Christen katholischen wie evangelischen Glaubens gemeinsam die österliche Botschaft verkünden, ist traditionelle Selbstverständlichkeit, aber auch ein hoffnungsvolles Zeichen für dieses Land.
Zur Mittagszeit treffen die verschiedenen Züge in kurzen Abständen in Radibor ein. Bis zu 500 festlich geschmückte Reiter hoch zu Ross bieten Ihnen ein imposantes und unvergessliches Erlebnis.
Ein etwas anderer Osterspaziergang führt zum „Bautzener Eierschieben am Protschenberg“. Das Volksfest am Ostersonntag ist weit über die Grenzen der Lausitz hinaus bekannt. Der Ostermarkt mit Anbietern aus der Region begeistert das Publikum. Der Eierjokel, eine das Eierschieben begleitende Figur, verbreitet unter den vielen Kindern eine riesige Stimmung und unterhält gutgelaunt jung und alt.
Zusatztipp: Besuchen Sie das Sorbische Museum mit Vorführungen des Eierverzierens oder begrüßen Sie gegen 16:45 Uhr die Osterreiter zurück in Bautzen.
Der erste Weihnachtsfeiertag steht in Oybin im Zeichen der Kaiserweihnacht. Kaiser Karl IV. mit Gefolge besucht Oybin und seine auf sein Geheiß dort angesiedelten Cölestinermönche. Der Festumzug beginnt am Parkplatz Oybin um 14 Uhr und führt über die Hauptstraße bis zum Haus des Gastes. Dort spricht der Kaiser zu seinem "Volk". Anschließend ist die Hauptveranstaltung auf dem Berg Oybin. Der Prior der Cölestinermönche begrüßt das Kaiserpaar und führt sie in die Klosterkirche, wo ein Krippenspiel stattfindet. Für die Kinder gibt es eine Märchenstunde in der Unterkirche.
"Brütende Henne", "Schildkröte", "Papagei"? Diese Reise führt nicht in den Zoo, sondern auf den Töpfer, den nördlichsten Eckpfeiler des herrlichen Oybintales, mitten im Zittauer Gebirge. Der spektakuläre Ausblick auf die Felsgebilde mit den eigentümlichen Tiernamen verzaubert seit mehr als 150 Jahren die Besucher der auf 580m Höhe gelegenen Baude. Übrigens können Sie die Höhe ganz bequem erreichen: Mit dem Gebirgsexpress geht es gemächtlich den Berg hinauf und auch wieder hinab.
Denken Sie bei Bautzen zu allererst an Senf? Dann sind Sie genau richtig! Bummeln Sie durch das Bautz’ner Senfmuseum, erfahren Sie von der Kultivierung der Senfpflanze bis zur Herstellung und zum Gebrauch alles, was man über Senf wissen sollte. Eine originale Senfmühle aus dem vorigen Jahrhundert mit 1.300 kg Gewicht ist nur ein Schaustück dieses liebevoll eingerichteten Museums. Kochbücher und Menagen aus der Vergangenheit bis zur Gegenwart runden das Bild ab. An einer echten Biedermeier-Ladeneinrichtung von 1860 können Sie alle steinvermahlenen Manufaktur-Senfe probieren und erwerben.
Sicher kennen Sie die Frottierwaren der Firmen Möwe und Frottana. Sie sind echte Lausitzer! Vielleicht haben Sie sogar selbst Handtücher aus Großschönau zu Hause im Schranke? Wie die guten Stücke entstehen und was es mit der Damastweberei auf sich hat, lässt sich in der lebendigen Schauwerkstatt in Großschönau live erleben.Hier war einst das Damastzentrum Deutschlands. Aus Großschönau erhielt der europäische Adel im 18. und 19. Jahrhundert seine edle Tafelwäsche. Zu manchen Zeiten liefen hier über 1000 Damastwebstühle. Heute kann man im Deutschen Damast- und Frottiermuseum den letzten funktionsfähigen Damasthandzugwebstuhl Deutschlands, vielleicht sogar Europas, bestaunen.
Mit Rietschen erleben Sie ein Dorf wie aus dem Bilderbuch. Wohnlich und behaglich wirken die urigen Schrotholzhäuser am Ortsrand. Die denkmalgeschützten Gebäude stammen größtenteils aus Dörfern, die dem Braunkohlenabbau weichen mussten. Behutsam wurden die bis zu 300 Jahre alten Bauten abgetragen und am Erlichtteich originalgetreu wieder zusammengesetzt. Das reizvolle Ensemble vermittelt das Bild eines Lausitzer Heidedorfes, wie es im 19. Jahrhundert ausgesehen haben könnte. Zu dem kleinen Dorf, am Wolfsradweg gelegen, gehören neben dem Museumsgehöft “Erlichthof” achtzehn weitere Schrotholzhäuser, die für Gäste geöffnet sind. Besucher erleben traditionelles Handwerk zum Anfassen sowie Handel und Gastronomie in den ehemaligen Wohnhäusern und Scheunen. Seit Ende 2007 ist eine Ausstellung über die “Lausitzer Wölfe” in einem eigenen Museum zu sehen.
Bekannt ist die Leineweberstadt Zittau für ein einzigartiges sakrales Kunstwerk - das Zittauer Fastentuch. Im Mittelalter war es üblich, während der Fastenzeit in den Kirchen die Altarräume mit großen Tüchern zu verhängen. Sie verwehrten der christlichen Gemeinde den Augenschein der Heiligen Messe. Zum Fasten des Leibes trat das Fasten der Augen hinzu. Die ursprünglich weißen oder violetten Tücher wurden später bestickt oder bemalt. So entstanden regelrechte textile Bilderbibeln, von denen einige gigantische Ausmaße erreichten. Nur ganz wenige dieser interessanten Zeugnisse mittelalterlicher Frömmigkeit haben die Jahrhunderte überdauert. Wie durch ein Wunder blieben in Zittau gleich zwei erhalten. Sie sind einzigartig in Deutschland und bedeutend für Europa. Hunderttausende Besucher haben sie inzwischen bewundert und ihre Botschaft hinaus in die Welt getragen. Lassen auch Sie sich gefangen nehmen vom spirituellen Atem der Zittauer Fastentücher.