Erfurt blüht
Testbesuch auf der BUGA
Ja, wir wagen es! Es fahren schließlich keine Busse und die Hotels sind auch geschlossen. Schlussfolgerung: Auf der BUGA in Erfurt wird viel Platz sein. Was hält uns noch im Erzgebirge, wo die Temperatur den ganzen Mai nicht über 10 Grad geklettert ist? Glücklicherweise haben wir einen fahrbaren Untersatz mit Bett zur Verfügung und Erfurt einen geöffneten Wohnmobilstellplatz. Freitagabend rollern wir ohne Zwischenfälle in Richtung Thüringen. Samstag weckt uns die Sonne. Der große Busparkplatz ist leer und die freundliche Dame der Erfurt Information erzählt uns, dass das Busfahrerterminal im August fertig sein wird. Schmunzel… wir hoffen unsere Busse sind früher dran. Abgesehen davon steigt man hier ganz bequem in die Straßenbahn, die die Gartenfreunde nach 2 Haltestellen ins Blütenland entlässt. Direkt an der Buga gibt es nur ganz wenige 30 Minuten Parkplätze für Busse. Anstehen? Fehlanzeige. Wir spazieren mit unseren vorgeorderten und damit registrierten Tickets direkt auf das Gelände. Erfurt ist konstant unter der magischen Zahl von 50 und damit entfällt die Testpflicht für die Besucher. Also gehen wir spazieren. Zwischen Tulpen, Palmen, Floristensträußen und genießen es uns einfach treiben zu lassen. Leider sind die Hallen geschlossen und so bleibt uns nur die Möglichkeit sich die Nase an den Scheiben platt zu drücken. Aber auch ohne die Schauhallen ist das Gelände einen Besuch wert. Egal ob Japanischer Garten, die Spielplätze oder die Grabbepflanzung – es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Grabbepflanzung? Ja: hier waren gerade die Gärtner im Volleinsatz. Wir haben gestaunt mit wie viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde, um von Frühling auf Sommer umzustellen. Die gesamte Buga verwandelt aktuell ihr Gesicht und stellt auf Sommer um.
Wir verlassen das Gelände auf Höhe des leider auch geschlossenen Gartenbaumuseums und fahren mit der Straßenbahn Linie 2 direkt zum Domplatz. Hoppla! Die Menschen sitzen in den Straßencafès, es gibt Eis und Mittagessen und der Kellner bringt das Essen an den Tisch. Nach einem endlosen Coronawinter müssen wir uns daran erst einmal gewöhnen. Als der Bauch voll ist, spazieren wir mit einem Abstecher zum Erfurter Dom auf den Petersberg. Seniorentauglich? Wir sind uns nicht so ganz sicher. Der Weg führt entweder über Treppen oder ganz gemächlich über Schleifen zum Gläsernen Aufzug. Dann steht man oben – auf dem Petersberg und genießt ein einzigartiges Panorama. Erfurt liegt uns zu Füßen. Der Petersberg erlebt durch die Gartenschau eine wunderbare Verwandlung. Bauerngärten im Festungsgraben, Rutschen, das leider noch verwaiste Veranstaltungsgelände. Wir schlendern weiter – auch über Treppen, Kopfsteinpflaster und Steigungen und genießen ganz einfach Blumen, Sonne und das pralle Leben.
Langsam werden wir dann doch „bugamüde“ und legen nach einem Eisbecher to go die Füße hoch. Unser Fazit: lohnenswert!
Für Gruppen empfiehlt sich erst das Hauptgelände anzufahren und dann die Innenstadt. Damit hat der Gast die Chance entweder zum Petersberg zu steigen oder einfach am Domplatz in der Sonne zu sitzen.
PS: Auf dem Heimweg haben wir das Schloß Belvedere als Außenstandort der Buga in Weimar heimgesucht. Wunderschön!